Thomas Young |
Thomas Young (1773-1829) wurde am 13. Juni 1773 in Milverton, Großbritannien
geboren.
Schon früh stellte man fest, dass Young überdurchschnittliche Auffassungsgabe
und Gedächtnis hatte. Mit 9 bis 14 Jahren besuchte er ein Pensionat, wo
er Sprachen lernte und naturwissenschaftlich experimentierte. Das Mikroskop
für seine Studien baute er selbst.
Young studierte in London und Edinburgh. In dieser Zeit schrieb er eine Arbeit über die Akkommodation des Auges, die ihm die Wahl zum Fellow der berühmten Royal Society in London einbrachte. Im Herbst 1795 setzte Young sein Medizinstudium in Göttingen fort und promovierte dort ein Jahr später.
Von 1801 bis 1804 übernahm er eine Professur für Physik an der Royal
Institution. Hier führte er seine akustischen und optischen Experimente
durch, die zur Entdeckung des Interferenzprinzips führten, das Young auf
das Licht anwandte. Die Veröffentlichungen von Huygens und Newton regten
ihn zu vielen Experimenten an. Er ritzte mit einer Nadel zwei schmale Schlitze
in ein Stück Pappe, auf die er Licht durch die Öffnung eines Fensterladens
fallen lies. Auf der gegenüberliegenden Wand beobachtete er helle und dunkle
Streifen. Er erklärte dieses Phänomen in Analogie zu sich auf einem See
überlagernden Wasserwellen. Dort wo sich die Lichtstrahlen aus den beiden
Spalten in gleicher Phase überlagern, entstehen die hellen Streifen, dort
wo sie sich auslöschen, entstehen die dunklen Streifen.
Sein allgemeines Interferenzprinzip konnte auch die Newtonschen Ringe erklären.
In diesem Zusammenhang bestimmte er zum ersten Mal die Wellenlänge
des Lichtes: Rot 676 nm, Violett 424 nm.
Young war auch der erste, der Beugungserscheinungen wie z.B. am Beugungsgitter
auf der Basis der Wellentheorie des Lichtes erklärte.
Ab 1809 beschäftigte sich Young mit der Entzifferung ägyptischer Hieroglyphen, ehe er 1817 noch einmal zur Physik zurückkehrte und sich mit dem Interferometer und transversal schwingenden Wellen beschäftigte.